Wenn du lange Strecken zurücklegen und neue Straßen erkunden möchtest, ist Bikepacking für deinen nächsten Urlaub mit dem Rad genau das richtige. Ich habe mich mit den drei Radsportlerinnen Amelie, Laura und Maria vom deutschen Radsportteam GRL PCK getroffen, nachdem sie von Lissabon in Portugal nach Sevilla in Spanien gefahren waren und innerhalb von sechs Tagen über 600 km auf der Straße und abseits davon zurückgelegt hatten. Ich fragte sie, was sie jemandem raten würden, der sein eigenes Bikepacking-Abenteuer auf Kies-Pisten planen möchte und wollte von ihnen wissen, was sie auf ihrer Reise gelernt haben.
1. Plane die Strecke… aber sei darauf vorbereitet, dass sich Änderungen ergeben können
„Die von uns geplante Route war ein bisschen Strava und ein bisschen Google Maps“, erzählten sie mir. „Wir haben Satellitenkarten verwendet, damit wir den Zustand der Straßen sehen konnten, denn man kann ja nie wissen, was man vorfindet. Wir haben eigentlich gut geplant, aber es gab immer unvorhersehbare Ereignisse. Aber ich schätze, das ist einfach Teil des Abenteuers. An manchen Tagen mussten wir einen Umweg fahren. Wir haben unsere Garmins und Straßenkarten auf unserem Smartphone benutzt, so dass wir auch dann den richtigen Weg fanden, wenn wir auf eine Straßensperrung trafen. Und wenn wir am Ende des Tages merkten, dass uns die Zeit knapp wurde und wir etwas aufholen sollten, konnten wir die Reise neu planen und haben die nächste befestigte Straße anstelle des Schotterwegs benutzt“.
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2. Fahre mit leichtem Gepäck
Die GRL PCK-Fahrerinnen hatten sich dafür entschieden in Hotels zu übernachten, statt zu campen. Ich fragte sie nach den Gründen für diese Entscheidung.
„Wir wollten lieber weitere Strecken zurücklegen und den ganzen Tag auf dem Fahrrad verbringen, statt jeden Morgen eine Stunde und jeden Nachmittag zwei Stunden damit zu verbringen, Taschen zu packen, zu kochen und unser Lager aufzuschlagen und all diese Dinge“, erzählten sie mir. „Das würden wir auch jedem empfehlen, der noch nie zuvor eine Bikepacking-Tour gemacht hat!“
Aufgrund der Übernachtungen in Hotels konnten sie auch bei ihrer Bekleidung Gewicht sparen, da sie ihre Kits jeden Abend im Waschbecken gewaschen haben.
„Jede von uns nahm zwei Radhosen, zwei Trikots, zwei Paar Socken und ein Outfit für den Abend mit“, erzählten sie.
Natürlich ist es wichtig, viele Schläuche, eine Pumpe und Werkzeug mitzubringen, um alle möglichen Schäden an der Ausrüstung reparieren zu können, aber ich fragte mich, ob sie noch andere Ausrüstungsgegenstände unentbehrlich fanden.
„Ein USB-Ladegerät mit mehreren Ausgängen“, sagten sie. „Du musst nachts dein Handy, dein Garmin und deine Powerbank sowie deine Lichter aufladen“.
Mit einem Ladegerät mit mehreren USB-Ausgängen kannst du all diese Geräte gleichzeitig anschließen. Mit der USB-Powerbank kannst du dein Handy auch unterwegs bequem aufladen!
3. Nimm deine besten Freunde mit
„Wir streiten uns wirklich nie. Wir sind immer derselben Meinung“, war die sarkastische Aussage von Amelie, Laura und Maria! Ihr werdet wahrscheinlich nicht immer derselben Meinung sein und viel Zeit auf der Straße verbringen, daher solltest du ein paar Freunde mitnehmen, mit denen du wirklich gut auskommst! Finde Leute, mit denen du gerne isst und die nicht die Augen verdrehen, wenn du dir noch einen zweiten oder dritten Nachschlag holst. Die Mitglieder des GRL PCK loben sich alle (überwiegend!) gegenseitig über den grünen Klee.
„Was ich so toll an ihnen finde, ist, dass du dir nie Sorgen darüber machen musst, was du isst, wenn du unterwegs bist. Wir haben immer Appetit auf die gleichen Sachen zur selben Zeit. Manchmal essen wir Pommes und Kuchen!“, erzählte uns Maria.
„Laura nimmt ein Brötchen und eine Banane vom Frühstücksbuffet des Hotels mit, um sich unterwegs über Wasser zu halten, was Maria eklig findet. Denn Maria hasst Bananen! Wenn wir eine Banane essen, müssen wir das mindestens einen Meter von ihr entfernt tun“, lacht Amelie.
Maria sagte über Laura: „Ich mag es wirklich, dass Laura sich immer zu gut vorbereitet. Es nervt wirklich. Ich mag es und es ist sehr nützlich ‑ aber trotzdem unglaublich nervig“.
Ein Wort der Warnung, wenn du darüber nachdenkst, mit deinem Partner auf Bikepacking-Tour zu gehen: Das kann deine Beziehung sehr beschleunigen. Nachdem die Reise vorüber ist, wirst du wissen, ob du deine wahre Liebe gefunden hast oder ob du dich doch lieber trennst.
4. Verschicke dein Rad
Die GRL PCK-Fahrerinnen hatten eine Fahrt zwischen zwei festgelegten Punkten geplant, daher flogen sie mit ihren Rädern zum Startpunkt und von dort aus wieder nach hause.
„Wir haben unsere Räder, Taschen, Helme und alles andere, was wir so brauchten, in großen Radboxen verpackt und diese am Flughafen eingecheckt. Wir hatten vorher in einem Fahrradladen in Sevilla angerufen und sichergestellt, dass sie drei Boxen für unsere Heimreise für uns bereithielten“.
Wenn du dein Rad im Flugzeug mitnimmst, kannst du wirklich fantastische Strecken planen, Vorausplanung zahlt sich in jedem Fall aus. Wenn man zum Beispiel am Ende der Reise keine Box hat, um sein Rad wieder nach hause mitzunehmen, kann das die ganze Reise vermiesen!
5. Ernähre dich richtig
„Wenn man eine lange Strecke mit langsamem Tempo fährt, ist man dauernd hungrig, weil man wie verrückt Kalorien verbrennt. Buchstäblich alle 20 Kilometer sagte eine von uns: ‚Ich habe eigentlich schon wieder Hunger. Du auch?‘ ‚Ja, ich könnte auch etwas vertragen‘.
Wir hatten immer genügend Energieriegel dabei, aber die wären mit der Zeit auch langweilig geworden, wenn wir sie jeden Tag dreimal gegessen hätten. Also hielten wir jedes Mal – oder fast jedes Mal – an, wenn wir hungrig wurden.“
Ihre Lieblingssnacks? Pommes, Eis, Kräcker, Schokoriegel und Brot und Käse! Sie versuchten auch, ordentlich zu frühstücken und zu Abend zu essen, obwohl das nicht immer ganz so einfach war, wie es sich anhört! In Spanien waren die meisten Frühstücksläden vor 9 oder 10 Uhr morgens geschlossen, sie mussten sich also schon am Abend vorher entsprechend eindecken. Und sie sagten auch, dass Restaurants oft erst ab 20 Uhr geöffnet waren, so dass man in einer Stadt ankommen und nichts zu essen finden konnte!
„Ich würde jedem, der einen Bikepacking-Trip unternimmt, empfehlen, etwas zu essen aufzubewahren oder auf den letzten 20 km des Tages etwas zu besorgen, damit man nicht total ausgehungert ankommt. Es ist besser, nach der Ankunft noch genug Energie für eine Dusche, die Erledigung der Wäsche, eine Ruhepause oder einen Spaziergang durch die Stadt und die Suche nach dem passenden Restaurant zu haben, statt voller Panik nur noch essen zu wollen, egal, was.“
Das ist wahrscheinlich ein guter Rat für die letzten 20 km jeder Fahrradtour, egal ob es sich dabei um eine Bikepacking-Tour handelt oder nicht! Bist du jetzt schon aufgeregt, raus zu kommen und eine mehrtägige Bikepacking-Reise zu planen? Sieh dir das Abenteuer von GRL PCK in unseren Story Highlights auf Instagram an. Und lass uns in den Kommentaren wissen, falls dir noch andere Fragen auf den Nägeln brennen, die wir dir beantworten können!